So sehr sich die Chronisten auch bemühen mögen, die Anfänge des Nordstädtischen Bürgervereins im Jahre 1927 und darüber hinaus des früher existierenden Moltkevereins zu ergründen, ganz gelingen wird dies nicht. Die Denkungsart der Menschen in den turbulenten Jahren der Weimarer Zeit und im Kaiserreich der Jahrhundertwende sind mit heutigen Maßstäben nicht zu messen. Überzeugt aber darf man davon ausgehen, dass zu den Vereinsgründungen sowohl des Moltkevereins als auch des Bürgervereins zutiefst lokalpatriotische, ja früher auch vaterländische Motive ausschlaggebend waren.
Der früher bestehende Moltkeverein wird gern als Vorläufer des Bürgervereins in der Nordstadt bezeichnet. Der bekannte Heerführer und Reichstagsabgeordnete wurde als Patron des Vereins erwählt. Ein Gedenkstein mit Bronzeplatte befindet sich heute am Eingang des Moltkeplatzes.
Es wird dem früheren Uhrmachermeister Wilhelm Tonscheidt zugeschrieben, dem in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts gegründeten und 1920 aufgelösten Moltkeverein das Grundstück geschenkt zu haben, auf dem der Moltkeplatz entstand, das „Herz der Nordstadt“. Wenn auch ein Teil dem Straßenbau der B 224 N (heute A 535) zum Opfer gefallen ist, so leben der Moltkeplatz und der Name Moltkestraße weiter im Bewusstsein der Bevölkerung. Damals war die Grünanlage im Bereich des heutigen Moltkeplatzes der Stolz der Nordstädter. Nach dem ersten Weltkrieg wurde der Moltkeverein, der wie gesagt als Vorläufer des Nordstädtischen Bürgervereins angesehen werden kann, aufgelöst. Der Kassenbestand von 247 Reichsmark wurde dem im selben Jahr gewählten Bürgermeister Dr. Tweer mit der Auflage übergeben, das Geld für die Verschönerung der Moltkegrotte zu verwenden.
Bald wurde festgestellt, dass der Moltkeverein eine Lücke hinterlassen hat. Kriegs- und Nachkriegszeit mit Inflation hatten soziale Missstände zur Folge, die von den Bürgern nicht kritiklos hingenommen wurden. Nachdem in anderen Stadtteilen im Laufe der Jahre Bürgerbewegungen aktiv geworden waren, war man auch in der Nordstadt von der Notwendigkeit gemeinsamen Vorgehens überzeugt.
Der 28. Mai 1927 wurde ein denkwürdiger Tag in der Geschichte der Nordstadt. An diesem Tag wurde in der Gaststätte „Zur Sonne“ (später „Zum Bären“), Ecke Hefeler- und Talstraße, der „Nordstädtische Bürgerverein“ gegründet. Dem ersten Vorstand gehörten an: 1. Vorsitzender Albert Stein sen., 2. Vorsitzender Gustav Striebeck, 1. Schriftführer Wilhelm Erdelen, 2. Schriftführer Rudolf Ross, Kassierer Hugo Leckebusch. Beisitzer waren Hermann Talkenberg, Paul Wanischeck, Georg Klanke und Emil Engelbrecht.
Schon nach kurzer Zeit gelang es dem Verein, der Nordstadt besondere Geltung zu verschaffen. Nicht nur die Gestaltung der Nordstadt und die Anliegen der Bürger lag den Vereinsmitgliedern am Herzen. Von Anfang an pflegte man die Geselligkeit und „Feiern“ war immer ein großgeschriebenes Wort. Vor allem Carl Cremer war es, der sich durch die Veranstaltung von Musik- und Tanzabenden besondere Verdienste erwarb.
Als durch die Eingemeindung im Jahre 1928 die Stadtgemeinde Velbert größer wurde, stieg auch der Einflussbereich der Nordstadt und des Bürgervereins, zumal Albert Stein für erheblichen Mitgliederzuwachs sorgte. Durch gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung wurden zahlreiche Wünsche der Nordstädter erfüllt. Im Bereich der Nordstadt wurden mehrere Straßen ausgebaut, Bürgersteige und Fahrwege (Eintrachtstraße) angelegt. Zu dieser Zeit wurde der nördliche Teil Velberts als Erholungsgebiet erschlossen.
Durch Spenden und aktive Mithilfe sowie durch enge Zusammenarbeit mit dem Velberter Verschönerungsverein entstand der Nordpark. Der Bürgerverein stiftete einen großen Teil der Bäume, die von den Mitgliedern auch selbst angepflanzt wurden. Zusammen mit dem Verschönerungsverein stellte der Bürgerverein zur Bewachung der jungen Schonung August Weller für ein monatliches Entgelt von 60 Reichsmark als Parkwächter ein.
Aus Altersgründen legte Albert Stein 1930 sein Amt als Vorsitzender nieder. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Nordstädtische Bürgerverein bereits sein erstes Ziel erreicht; er war zum Mittelpunkt der Nordstadt geworden. Als guter Kenner der Ortsverhältnisse übernahm Karl Düchting die Vereinsleitung mit großem Erfolg bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges.
Nach 1933 war die Vereinstätigkeit stark behindert worden. Die Vereinsabende hatten nur noch geselligen Charakter. So wurde nach Kriegsbeginn 1939 beschlossen, die Vereinstätigkeit ruhen zu lassen.
In der Zusammenkunft der früheren Vereinsmitglieder im März 1949 und in der Vereinsversammlung am 10. November 1949 wurde beschlossen, die Vereinstätigkeit wieder aufzunehmen. Trotz seines hohen Alters übernahm Karl Düchting wieder die Vereinsleitung bis zur Neuwahl im Januar 1950.
Zum Nachfolger wurde einstimmig Karl König gewählt. Der Verein dankte Karl Düchting für seine Verdienste als langjähriger Vereinsvorsitzender durch die Ernennung zum Ehrenvorsitzenden. Es entwickelte sich eine rege Vereinstätigkeit, die durch Eingaben an die Verwaltung und öffentliche Hinweise zu mancherlei Verbesserungen in der Nordstadt führten.
Durch den Einbau eines Sandkastens und der Aufstellung von Sitzbänken wurde der Moltkeplatz wieder hergestellt und zu einer gern besuchten Erholungsstätte für jung und alt. Wie sehr sich der Bürgerverein um allgemeine Interessen bemühte zeigte die Initiative zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung. Mit Hilfe der Ärztekammer wurde erreicht, dass Dr. Dziadeck eine Praxis in der Hohenzollernstraße eröffnete und bald als „Nordstadtarzt“ bekannt wurde.
Verdienste um die Nordstadt erwarben sich damals schon etliche Nordstädter, da sind zu nennen: Hans Wolfram, Walter Ludwig, Elisabeth Gralki, Fritz Jörg, Fritz Bovensiepen sowie die Familien Ex und Jurkiewicz.
Nach dem Tode Karl Königs übernahm Siegfried Pöhler die Vereinsleitung bis 1959. Artur Förster nahm anschließend die Geschicke des Vereins in die Hand. Der Bürgerverein war damals dem Verband Deutscher Bürgervereine beigetreten. Kernprobleme der damaligen Zeit waren der Ausbau der Straßen im Bereich der Nordstadt, die schadhafte Brücke Talstraße und die Einrichtung einer öffentlichen Telefonzelle am Moltkeplatz.
Nach dem Tode Artur Försters im Jahre 1959 übernahm der erste Schriftführer Ernst Förster die Leitung des Vereins.
Mit Energie und Ausdauer verfolgte Ernst Förster die gesteckten Ziele. So wurde 1960 die Nordstadt an den Stadtringverkehr des Busnetzes angeschlossen, die untere Moltkestraße ausgebaut und die Beleuchtung mehrerer Straßen erheblich verbessert. Durch Sommerfeste, Kegelabende und Ausflüge wurden weitere Mitglieder gewonnen.
1960 fand der 5. Deutsche Bürgertag in Velbert statt. Für das gute Gelingen dieser bedeutsamen Tagung setzte sich der Nordstädtische Bürgerverein besonders ein. 1961 ist die Mitgliederzahl auf 80 gestiegen. 1962 wurde die Gaststätte Becker in der Hohenzollernstraße als neues Vereinslokal gewählt.
Nach dem Tod Ernst Försters, der sich sehr für den Verein engagiert hatte, übernahm Hugo Colmsee 1967 das Amt des 1. Vorsitzenden. Er führte den Verein mit großem Erfolg und viel Geschick durch die nächsten Jahre. Der Verein war inzwischen Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der Velberter Bürgervereine und in der Kreisgemeinschaft.
Kernpunkte der damaligen Vereinsarbeit waren u.a. der Straßenbau, vornehmlich Goebenstraße, Probleme mit den Stadtwerken und die Erdgaspreise, Umweltschutz, Fragen zur Bildung einer Wählergemeinschaft, Kontakte zu den Parteien, Stadtsanierung, Geselligkeit und Fahrten. 1970 tauchten neue Probleme auf, z.B. Kindergarten, Schule Nordstadt, Bau der B 224 N (heute A 535), Bolzplatz Goebenstraße, die zum Teil gelöst werden konnten.
Zum ersten Mal wurde im Sommer 1970 ein großes Kinderfest durchgeführt. Im Oktober folgte ein erstes Oktoberfest, das sich über drei Tage erstreckte. Das Oktoberfest wurde für Jahrzehnte Hugo Colmsee Humor wurde im Nordstädtischen Bürgerverein schon immer groß geschrieben. Hier kam es bei der 50-Jahr-Feier der „Graf-Adolf-Allee“ im Jahre 1969 zu einem „Festakt“. 17 zu einer Velberter Traditionsveranstaltung. Das „Nordstadt-Ballett“ wurde über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und strapazierte die Lachmuskeln. Das erste Oktoberfest bedeutete für den Bürgerverein ein großes finanzielles Risiko. Bei einem Misserfolg hätten die Nordstädter mächtig drauf zahlen müssen. Mit 500 Besuchern trat genau das Gegenteil ein, man musste Hunderte von enttäuschten Leuten heimschicken, da das Zelt einfach zu klein war.
Zu Beginn des Jahres 1971 wartete der Nordstädtische Bürgerverein mit einem weiteren Paukenschlag auf. Ein erster Karnevalsumzug nach langer Zeit wird organisiert. Die Velberter Zeitung schrieb damals: „Nordstadt immer am Ball – Bürgerverein macht Rosenmontagszug!!!“ Weiter hieß es: „Der Bürgerverein hat sich für den Rosenmontag eine besondere Attraktion ausgedacht: Erstmals seit langer Zeit soll wieder ein Rosenmontagszug durch Velberts Straßen ziehen. Vorläufig in kleinem Rahmen, denn nur Straßen der Nordstadt sollen befahren werden, aber vielleicht ist der Erfolg so groß, dass bereits im nächsten Jahr alle Karnevalsvereine mitmachen.“
Dieser Zug wurde mit 5000 Besuchern nicht nur ein Riesenerfolg, er war auch ein Meilenstein in der Geschichte des Velberter Karnevals.
Die Vereinsarbeit ging inzwischen weit über die Nordstadt hinaus. Neue Probleme kündigten sich an. Der Fortbestand des Kreises durch Neugliederungspläne war gefährdet! Großstadt Niederberg kommt? Mitspracherecht der Bürgervereine! Stadtkernsanierung, Straßenbau und Umweltschutz. Füllten diese Probleme auch das Hauptarbeitspensum der Vereinsarbeit aus, so kam aber der Frohsinn nicht zu kurz. Oktober- und Weihnachtsfest wurden wieder Höhepunkte der Feierlichkeiten.
Ende 1971 übergab Hugo Colmsee aus gesundheitlichen Gründen die Amtsgeschäfte bis zur Neuwahl des Vorstandes an Heinz Schneckmann weiter.
Anfang 1972 übernahm Ferdi Schäfer das Amt des 1. Vorsitzenden vom kommissarischen Vorsitzenden Heinz Schneckmann. In derselben Jahreshauptversammlung wurde auch beschlossen, dass der Bürgerverein in das Vereinsregister eingetragen werden soll.
Besondere Attraktion beim 3. Oktoberfest war eine historische Zugfahrt des „Nordstadt-Express“ vom S-Bahnhof-Nordstadt nach Tönisheide und Heiligenhaus und zurück zum Frühschoppen ins Festzelt. An diesem Oktoberfest nahmen bereits über 1000 Besucher teil. Neben dem Nordstadt-Ballett traten erstmals Bürgermeister Heinz Schemken und Stadtdirektor Hans-Günter Steinhauer als „Flip und Flap“ auf. In einem Zeitungsbericht nach dem Oktoberfest hieß es: „Nach dem so glänzenden Verlauf des Oktoberfestes des Nordstädtischen Bürgervereins sind Stimmen laut geworden, die es kaum glauben können, dass dies alles der Bürgerverein aus eigener Kraft fertiggebracht habe. Da müssen doch öffentliche Mittel bereitgestellt worden sein, so meint man.“ Dem war natürlich nicht so. Der Bürgerverein und seine Sponsoren hatten das alles alleine hinbekommen. Darüber war man sich klar: Was die Nordstädter einmal anfangen, das haut hin!
Der erfreulicherweise erwirtschaftete überschuss wurde für eine Seniorenfahrt und bunten Nachmittagen mit Kaffee und Kuchen in den beiden Altenheimen verwandt sowie sonstigen sozialen Zwecken zur Verfügung gestellt.
Aus beruflichen Gründen legte Ferdi Schäfer auf der Jahreshauptversammlung 1973 sein Amt als 1. Vorsitzender nieder. Heinz Schneckmann wurde sein Nachfolger.
Im Arbeitspensum gab es neben den fortlaufenden Problemen den ersten Vorstoß zum Benutzen der Schulsäle und Aulen durch den Bürger, ein zunächst heißes Eisen und ein jahrelanger Kampf. Ein akutes Problem war weiter der Bau der B 224 N. Erste Auswirkungen zeigten sich und die Bäckerei Ex musste geschlossen werden.
Der Riesen-Rosenmontagszug 1973 zog mehrere zehntausend Besucher an. Die Nordstadt, hier mit 14 Wagen vertreten, gab „IHREM“ Flip und Flap das Geleit durch die Menschenmassen.
über 1200 Niederberger erlebten eine fröhliche Sambafahrt des Nordstädtischen Bürgervereins nach Schmallenberg im Sauerland mit großem Abendprogramm.
Das Kinderfest im Sommer wurde mit großem Helfereinsatz geführt. Es wurde zum Volksfest der Nordstadt. Erstmals wurde der später traditionelle „Hunsrücker Schwenkbraten“ angeboten.
Der Höhepunkt des Jahres war wieder das Oktoberfest. Unter dem Motto: „Die Nordstadt hat ein Herz für ältere Mitbürger“ wird im Anschluss an das Oktoberfest ein Seniorennachmittag veranstaltet, zu dem 700 ältere Bürger eingeladen waren.
Dieses Fest war der bis dahin wohl größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. Nordstadtfrauen servierten Kaffee und selbstgebackenen Kuchen. Die älteren Gäste waren zu Schnäpschen und Bier eingeladen. Ein Riesenprogramm lief und 700 zufriedene ältere Gäste hatten etwas erlebt, das sie lange nicht vergessen sollten.
Das alles erforderte natürlich eine Riesenorganisationsarbeit des Festausschusses mit Unterstützung von mehr als 60 Helfern. Hinzu kamen die Spenden von vielen Sponsoren, die Mithilfe von verschiedenen Verbänden wie Feuerwehr und Johanniter-Unfall-Hilfe, den Velberter Künstlern, die ohne Gage auftraten. „Die Nordstadt stand Kopf!“ hieß es in den Tagesszeitungen, aber man stand auch bald wieder auf den Beinen.
Wie in der Vergangenheit besuchte man zur Weihnachtszeit ältere Mitbürger in der Nordstadt und überbrachte Blumengrüße.
Das Jahr 1974 brachte große Veränderungen für die Nordstadt. Als im Nordpark die vier Hochhäuser errichtet wurden, standen die Interessenten „Schlange“, um eine der 252 Wohnungen zu erhalten. Der Glanz, den die vier Hochhäuser zunächst versprühten, war jedoch schnell verflogen.
Weitere Veränderungen waren mit der B 224 N und den damit verbundenen Gebäudeabbrüchen verbunden. Die Gebäude Talkenberg, die Häuserreihe von Ex bis zur Eisenbahnbrücke und die alten Häuser an der Meerstraße und die Meerstraße selbst fielen dem Abrissbagger zum Opfer. Die Möglichkeiten, auf der Hefeler Straße einzukaufen, waren vorbei, weil die Geschäfte nicht mehr existierten. Dies betraf die Bäckerei und Konditorei Ex, die Metzgerei Jurkiewics, das Lebensmittelgeschäft Klar, den Friseur Grellmann. Auch eine Arztpraxis und der kleine Milchladen Klingenhagen verschwanden. Bewohner mussten umquartiert werden. Für viele ältere Nordstädter war es ein schweres Los, das gewohnte Umfeld zu verlassen.
Der zweite Schwerpunkt war die Umweltbelästigung durch die Firma Beer. Nach massiven Beschwerden der Anlieger und Verhandlungen mit der Firma Beer und den Bürgern wurde erreicht, dass eine Entstaubungsanlage eingebaut wurde.
Die Forderung nach einem Kindergarten in der Nordstadt wurde weitergeführt. Die Mitglieder erklärten sich auf Anfrage spontan bereit, die Bauarbeiten selbst durchzuführen, um Kosten zu sparen. Leider war kein geeignetes Grundstück zu finden.
Die Neugliederung brachte 1975 den Zusammenschluss der Städte Velbert, Neviges und Langenberg.
Mit Genugtuung nahmen die Nordstädter den Ratsbeschluss auf, dass die neue Schule „Nordstadt“ endgültig am Schwanefeld gebaut werden sollte. Ebenso erfreut war man über die Eröffnung einer größeren Sparkassen-Filiale an der Ecke Goeben-/ Hefeler Straße. Schließlich wurde dem Bürgerverein einen Scheck über 1000 DM überreicht.
Mit dem „Gießerball der Nordstadt“ begann 1975 eine Reihe von Veranstaltungen. Eine Gruppe Nordstädter und Nordstadtfreunde schlossen sich zusammen und veranstalteten am 1. Februar einen Karnevalsabend, der zugunsten des Kinderhilfswerks „Terre des Hommes“ einen überschuss von etwa 4.000 DM erbrachte. Damit war eine neue Nordstadttradition geschaffen worden, die dem Velberter Karneval wiederum neue Impulse gab. Am Rosenmontagszug, der wieder von mehreren zehntausend Menschen besucht wurde, beteiligte sich die Nordstadt wieder maßgebend.
Eine Frühlingsfahrt im Mai mit einem Sambazug brachte über 600 Velberter nach Bigge-Olsberg. Ein Riesen-Abendprogramm beschloss den wunderschönen Sonntag. Durch den Einsatz vieler Helfer war es möglich, diesen Menschen einen wunderbaren Tag bieten zu können.
Weitere große Veranstaltungen waren das zweitägige Kinderfest im Juli auf dem Bolzplatz an der Goebenstraße für über 400 Kinder und das Oktoberfest im Festzelt an der Schwanenstraße. Bei dieser Veranstaltung wurde das „Nordstadt-Trio“ mit Bürgermeister Heinz Schemken, Bernd Ex und Walter Hempelmann aus der Taufe gehoben. Das „Nordstadt-Trio“ war von da an über Jahrzehnte fester Bestandteil vieler Veranstaltungen.
Im Oktober unternahm der Bürgerverein noch eine Seniorenfahrt nach Schloss Kemnade für über 100 ältere Nordstädter.
Zum Abschluss des Jahres beteiligten sich im Dezember mehr als 300 Personen in der Aula der Pestalozzischule an einer großartigen Weihnachtsfeier. Hier war auch die Premiere des Nordstadtchores unter der Leitung ihres Dirigenten Hans Schroer.
Zum 31.12.1974 hatte der Bürgerverein bereits 241 Mitglieder.
Hauptthema des Jahres 1975 war die vollkommene Umwandlung der Nordstadt durch die Baustelle der B 224 N. Weitere Hausabbrüche, Baustellenlärm und beschwerliche Straßenumleitungen waren mehr als nur eine Belästigung. Große Unruhe kam auf, als es hieß, die B 224 N sollte vorläufig in der Nordstadt enden. Die Proteste ließen erst nach, als die Regierung erklärte, dass die provisorische Straßenführung bis zur Werdener Straße weitergebaut werden soll.
Nach Jahren heftigen Bemühens seitens der Nordstädter wurde endlich mit dem Bau der „Grundschule Nordstadt“ begonnen. Gleichzeitig wurde auch eine weitere Turnhalle am Schwanefeld gebaut.
Reich war 1975 auch das Programm der Veranstaltungen. Es begann mit dem Gießerball, dem der erste Viertelszug am Karnevalssonntag in der Nordstadt folgte. Beim Rosenmontagszug war die Nordstadt alleine mit 10 Wagen dabei.
Der Verband der Deutschen Bürgervereine tagte zum zweiten Mal nach dem 2. Weltkrieg in Velbert. Der Nordstädtische Bürgerverein trug erheblich zum Gelingen bei.
Zahlreiche Familienwanderungen führte die Nordstadtfamilie durch die nähere Umgebung. Das große Kinderfest im Juli wurde für 400 Kinder wieder ein Riesenspaß.
Das Oktoberfest fand erstmals in einem Festzelt in der Halle Seipenbusch an der Bismarckstraße statt. So war man vom Wetter unabhängig. Drei tolle Tage, von den Zeitungen als das Fest der Superlative bezeichnet. Abschließend wurden beim Seniorennachmittag 900 begeisterte ältere Menschen von den Nordstädtern bewirtet und unterhalten. 80 fleißige Helfer wurden im November mit einer Zweitagesfahrt nach Trittenheim an der Mosel belohnt.
23 Ein weiteres Stück der alten Nordstadt verschwand, als 1976 die Schule Moltkestraße abgerissen wurde, in der viele Nordstädter die Schulbank gedrückt hatten. Zeitgleich fielen auch die Gebäude der Spedition Warnecke mit der gemütlichen Nordstadtkneipe „Zum Suuhren“ dem Straßenneubau der B 224 N zum Opfer. Zur selben Zeit konnte die Grundschule „Nordstadt“ am Schwanefeld eröffnet werden.
Gegen Ende des Jahres konnten auch die Brückenbauwerke Hohenzollern- und Bismarckstraße ihrer Bestimmung übergeben werden. Die Umleitung der B 227 wurde damit aufgehoben und mit dem Brückenneubau Goebenstraße konnte begonnen werden. Trotz widriger Witterungsverhältnisse wurde das Kinderfest wieder ein besonderes Ereignis für mehr als 400 Kinder. Mehr als 90 aktive Helfer, etwa ein Drittel der Mitgliederzahl, packten beim Oktoberfest fleißig mit an. Der bisher größte Seniorennachmittag mit etwa 1000 Gästen bereitete den älteren Mitbürgern wieder einen unvergesslichen Nachmittag. Als Dank wurden die Helfer zu einem Wochenende nach Haaren bei Paderborn eingeladen.
Die das Jahr 1976 beschließende Weihnachtsfeier wurde im Pfarrheim St. Marien begangen, da die Aula der Pestalozzischule nicht mehr zur Verfügung stand.
Das Jubiläumsjahr 1977 mit dem 50-jährigen Bestehen des Nordstädtischen Bürgervereins wurde das Aktivste in der Vereinsgeschichte und begann mit der Jahreshauptversammlung im Januar. Mit acht Wagen beteiligte sich der Bürgerverein am Rosenmontagszug. Mehrere Wochen hatten die Nordstädter in Gemeinschaftsarbeit in der Halle an der Bismarckstraße hierfür in den Abendstunden und an den Wochenenden gebastelt.
Die große Jubiläumsfeier startete am 13. Mai mit der Denkmalseinweihung auf dem neu gestalteten Moltkeplatz und dem Großen Zapfenstreich des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr und einer Menschenmenge, die dieser Platz bisher noch nicht gesehen hatte. Bürgervereinsvorsitzender Heinz Schneckmann und der Vorsitzende des MGV Arion pflanzten zur Erinnerung an diesen Tag zwei Bäume neben dem Denkmal. Der Empfang der Gratulanten am nächsten Morgen im Rheinischen Hof, dem sich abends eine Galaschau der Unterhaltung anschloss, sah viel Prominenz. Das „Herz der Nordstadt“ schlug wieder mit dem neugestalteten Moltkeplatz.
„Attraktiv“ war auch das neue „Hafenviertel“, der aufgestaute See an der Baustelle Goeben- und Hohenzollernstraße der B 224 N. Beim Kinderfest im Juli gab es hier ein großes Wettangeln, denn Freunde des Angelsports der Nordstadt hatten hier zahlreiche Fische wie Forellen, Karpfen und dergl. eingesetzt.
Das Oktoberfest im September übertraf alle Erwartungen und es gab bei allen Veranstaltungen ein vollbesetztes Haus. Clou war wieder einmal der Seniorennachmittag mit über 1000 älteren Mitbürgern.
Das Jahr 1978 begann zunächst mit massiven Beschwerden der Anwohner wegen der Luftverschmutzung in der Nordstadt. Die vielen Gesprächen des Bürgervereins mit den betreffenden Firmen führten letztlich zu einer Verbesserung der Situation.
Groß war der Einsatz im Jahre 1979 gegen die Einstufung der neuen B 224 N in eine Autobahn. Sie blieb dank vieler Einsprüche und Bemühungen eine Umgehungsstraße (Aufstufung 2008 zur A 535). In einem Festakt wurde die neue B 224 N eingeweiht. Dass hieraus ein Fest im Nordstadtstil wurde, verwunderte niemanden. Die neue B 224 hatte allerdings noch keinen Anschluss an das Sonnborner Kreuz. Es sollte noch Jahrzehnte bis zum direkten Anschluss dauern.
Das „Große“ Ereignis des Jahres 1980 war die Gründung des „Senioren-Klubs-Nordstadt“ in der Gaststätte „Zum Bären“.
Viel Aufregung gab es 1981 wieder beim Thema Umweltschutz. Es ging dabei um die geplante Mülldeponie Asbachtal. Die Gemüter gingen auf beiden Seiten hoch, doch zur Erleichterung aller wurde der Plan zunächst auf Eis gelegt.
Im Juli waren wieder 56 aktive Helfer im Einsatz, als auf dem Moltkeplatz etwa 400 Kinder „Ihr“ Fest feierten.
Der Nordstädtische Bürgerverein e.V. ist seit Bestehen der ARGE (Arbeitsgemeinschaft Velberter Bürgervereine e.V.) im Jahre 1955 Mitglied und Mitgründer in der Arbeitsgemeinschaft. Heinz Schneckmann, seit 1980 kommissarischer Vorsitzender der ARGE, wurde 1981 von den Delegierten der ARGE als 1. Vorsitzender bestätigt.
Im Oktober lief „wie gehabt“ das 12. Oktoberfest ab. Im Anschluss an den Seniorennachmittag startete das WDR-Fernsehen im Festzelt eine neue Sendereihe „Gesucht – Gefunden“, wobei die Nordstädter mal hinter die Kulissen schauen konnten.
Neben den gelungenen Traditionsfesten blieb der Umweltschutz auch weiterhin ein zentrales Thema. 1982 gab es in einer großen Versammlung ein klärendes Gespräch mit der Geschäftsleitung der Fima August Engels. Die Gespräche bezüglich sauberer Luft in der Nordstadt waren mit der Firma August Beer bereits erfolgreich abgeschlossen.
Der gelungene Verlauf des 13. Oktoberfestes bewies, dass Aberglauben nicht am Platze war.
1983 wurde das letzte Oktoberfest im Festzelt an der Bismarckstraße gefeiert. Mit der Umorganisation des Städtischen Bauhofes wurde die Halle an die Spedition Edmund Müller verkauft.
Besonderes Augenmerk galt weiterhin dem Umweltschutz mit den Problemen der in der Nordstadt ansässigen Firmen. Viele Dinge wurden in Gesprächen geklärt. Dabei galt unverändert der Grundsatz, dass Umweltschutz wichtig und notwendig ist, genauso aber auch der Erhalt der Arbeitsplätze.
Ein Pfingsttreffen gab es nach einer Wanderung am Pfingstsamstag in der Bernsmühle, wo sich die Nordstädter mit Musik und Gesang am Lagerfeuer niederließen. Das Kinderfest feierte man Ende August zum zweiten Mal auf dem Schulhof der Grundschule Nordstadt.
Die Halle an der Bismarckstraße stand 1984 für das Oktoberfest nicht mehr zur Verfügung. Da es auch keinen Standplatz für ein Festzelt gab, musste auf ein Zeltfest verzichtet werden. Eine jahrzehntelange Tradition ging damit zu Ende.
Erstmals feierte man in diesem Jahr das Oktoberfest im Forum Niederberg. So mancher hatte vorausgesagt, dass mit dem Standortwechsel das Fest abgeschrieben sei. Doch schon am nächsten Tag schrieb die Presse: „Auf der Wies’n kann’s nicht besser sein!“ Es begann mit dem bis auf den letzten Platz besetzten Seniorennachmittag am Samstag und setzte sich mit einem Gala-Abend fort. Der verlängerte Frühschoppen am Sonntagmorgen dauerte bis zum späten Abend. Das Oktoberfest setzte seine Tradition fort, wenn auch nicht im Zelt.
Zum Jahresabschluss empfingen 264 Kinder im Forum Niederberg in einer fröhlichen Weihnachtsfeier den Nikolaus.
Für das Jahr 1985 hatte sich der Vorstand eine schwierige Aufgabe gestellt. Der Verein sollte in den nächsten Jahren verjüngt werden, da das Durchschnittsalter ständig stieg (dies ist auch heute noch ein aktuelles Thema).
In einer groß angelegten Aktion startete man im Juni eine „Aktion saubere Nordstadt“, bei der der Bereich von Moltkeplatz bis zur Schulstraße vom Müll befreit wurden. Es war vornehmlich das Bahngelände, das als Kippe gedient hatte und aus dem mehr als zwei LKW Müll zu Tage gefördert wurden.
Das Oktoberfest hatte nichts von seiner Anziehungskraft verloren und war wieder ein großer Erfolg. Besonderen Anteil am Karneval im Jahre 1986 nahm der Verein, denn mit dem Stadtprinzenpaar Bernd I. (Hofius) und Reni I. (Nöldner) gab es ein echtes Nordstadtgespann, das nicht nur bei den Karnevalssitzungen, sondern auch beim Rosenmontagszug kräftig von den Nordstädtern unterstützt wurde. Es kann getrost behauptet werden, dass dieses Prinzenpaar die Nordstadt würdig vertreten hat.
Reichhaltig war auch das Jahresprogramm mit Wanderungen, Versammlungen und einem großen Kinderfest im Juli, das zusammen mit dem 10-jährigen Bestehen der Grundschule Nordstadt gefeiert wurde. Das 17. Oktoberfest in Folge fand wieder im Forum Niederberg statt. Es gab keinen einzigen leeren Stuhl mehr, ein Markenzeichen für beste Qualität.
Bei den Vorstandswahlen 1987 wurden zwei Ämter neu besetzt. Somit konnte als erstes Ziel einer allgemeinen Verjüngung das Durchschnittsalter des geschäftsführenden Vorstandes auf 44 Jahre gesenkt werden.
Mit dem Nordstädtischen Bürgerverein wurde für unseren Stadtteil in der Vergangenheit vieles erreicht und für die Zukunft war wieder einiges geplant. Die Wünsche der Nordstädter bestanden darin, für ihren Stadtteil einen Bolzplatz für die Kinder, einen Kinderhort oder Kindergarten, dazu die Gestaltung des Platzes gegenüber der Gaststätte „Zum Bären“ neben der B 224 mit einem Lebensmittelmarkt, Arzt- und Zahnarztpraxis verbunden mit einer Apotheke zu errichten.
Hauptattraktion im Jubiläumsjahr 1987 war wieder einmal das Oktoberfest im Forum Niederberg mit buntem Abend, Kinderfest und Seniorennachmittag.
In den Achtzigerjahren pendelte sich die Mitgliederzahl des Vereins auf etwa 310 ein, was eine stetig weitere Erhöhung des Durchschnittsalters bedeutete. Das wiederum rief erneut die Versuche auf den Plan, jüngere Mitglieder für die Vereinsarbeit zu gewinnen. Eine fast unlösbare Aufgabe für die damalige Zeit, in der die Computerära längst ihren Einzug gehalten hatte. Aber es war doch eine lohnende Anstrengung für das nächste Jahrzehnt.
Zahlreich waren wieder die Veranstaltungen in jedem weiteren Jahr mit Kostümfest und Beteiligung am Rosenmontagszug. Gewaltig auch die Helferschar an der Sommerveranstaltung „Singende, klingende Schlossstadt“ im Herminghauspark zugunsten der „Aktion Sorgenkind“. Bürgertreff auf dem Moltkeplatz, Pfingstwanderung, Seniorennachmittag, Studienfahrt, Nikolaus- und Weihnachtsfeier gehörten zum weiteren Programm. Wenn am Martinstag die Kinder durch die Nordstadt zogen, hatte der Bürgerverein dafür gesorgt, dass jedes Kind seinen Weckmann bekam.
Der Kindergarten Nordstadt konnte endlich im Gebäude der Schule am Schwanefeld eröffnet werden, wobei seit vielen Jahren der Nordstädtische Bürgerverein wesentlich beteiligt war.
Die Jahreshauptversammlung 1991 veränderte den Vorstand. Nach 18 Jahren Arbeit im geschäftsführenden Vorstand schied Günter Fahl als 1. Schriftführer aus.
In diesem Jahr fand im Mai wieder der Deutsche Bürgertag in Velbert statt, wie in der Vergangenheit hervorragend organisiert und vor allem großartig aufgenommen.
Langsam aber stetig änderte sich in den folgenden Jahren die Vereinsarbeit durch das Hinzukommen einiger jüngerer Mitglieder. Neue Veranstaltungen wurden in das Jahresprogramm aufgenommen und zogen jüngere Leute an. Zum ersten Mal wurde eine Familien-Rallye und eine Nachtwanderung zur Bernsmühle neben dem üblichen Programm veranstaltet. Und viele Beteiligte gab es auch bei den Radtouren in die nähere und weitere Umgebung Velberts. Die Mitgliederzahl stieg auch weiterhin langsam an.
1994 erkrankte der 1. Vorsitzenden Heinz Schneckemann schwer. Obwohl er sich zu aller Freude wieder gut erholte, forderte dieser Vorfall seinen Tribut. Nach über 26 Jahren aktiver Arbeit im geschäftsführenden Vorstand, davon fast 25 Jahre als Vorsitzender, gab er sein Amt auf. In der Jahreshauptversammlung 1995 wurde Bernd Hofius einstimmig zum 1. Vorsitzenden gewählt. Der neue Vorsitzende nahm sein Amt genauso ernst wie sein Vorgänger und so konnte eine gute kontinuierliche Vereinsarbeit fortgesetzt werden. Heinz Schneckmann wurde für seine großen Verdienste einstimmig zum Ehrenvorsitzenden gewählt.
1995 stellte die KG Große Velberter mit Michael I (Schmidt) und Sabine I. (Klein) das Velberter Prinzenpaar, beide Mitglieder des Nordstädtischen Bürgervereins.
1995 gab es auch wieder eine Beteiligung am inzwischen traditionellen Rosenmontagszug, der ja 1971 in der Nordstadt wiedererstanden war, ein Bergisches Kaffeetrinken in der Kleinen Schweiz, eine Radtour mit Spargelessen in Dormagen, Kinderfest und Bürgertreff, eine Autorallye, eine Fahrt nach Papenburg mit einem Boßelspaß, der als Dauerprogrammpunkt ins Vereinsleben aufgenommen wurde und die Jahresabschlussfeier im Gemeindehaus Oststraße, das mittlerweile als Tagungsort für größere Veranstaltungen des Vereins diente.
In der Karnevalssession 1996 stellten die Nordstadtgießer mit Peter III. (Kümmel) und Brunhilde I. (Markowitz) zum zweiten Mal das Velberter Stadtprinzenpaar , beide Mitglieder des Nordstädtischen Bürgervereins.
Ende 1996 endete eine Tradition des Nordstädtischen Bürgervereins. Das Wirtsleute-Ehepaar Becker schloss seine „Hohenzollernstube“, in der der Verein 34 Jahre getagt hatte. Neues Vereinsheim wurde die Gaststätte „Zum Bären“.
Anfang 1997 löste sich der Bürgerverein Nordparkviertel auf. Nun kümmerte sich wieder der Nordstädtische Bürgerverein um die Belange des Nordparks. Auch in den nächsten10 Jahren war der Bürgerverein - wie in den Jahren zuvor - im Sinne der Bürger tätig. Getreu dem Motto „Alles für den Bürger durch den Bürger“ führte der 1. Vorsitzende Bernd Hofius den ständig wachsenden Verein in bewährter Weise weiter. Das Jahr 1997 stand ganz unter dem Motto „70 Jahre Nordstädtischer Bürgerverein“, wobei man das Oktoberfest als Highlight betrachten konnte. Im darauf folgenden Jahr ging es mit Volldampf an die Arbeit, gab es doch in der Nordstadt viel zu tun, wie z. B. Beseitigung der Mängel im Nordpark, immer ein brisantes Thema zur Wohnumfeld-Verbesserung. Das Jahr 1998 begann, wie eigentlich jedes Jahr, mit dem Erarbeiten der Aktivitäten des Nordstädtischen Bürgervereins für die nächsten 12 Monate. Hinzu kommen die anderen Aktivitäten wie z. B. die jährliche Studienfahrt, Fahrradtouren, Kinderfest, Wanderwochenenden und nicht zuletzt die jeweilige Jahreshauptversammlung und die Weihnachtsfeier. Zu den Monatsversammlungen wurden häufig Referenten eingeladen, um zu aktuellen Themen aus der Schlossstadt Stellung zu beziehen, Informationen weiterzugeben und generell die Bürger der Nordstadt über das Geschehen um sie herum in Kenntnis zu setzen. Als Ratsmitglied konnte Bernd Hofius häufig aktuelle Informationen direkt aus dem Rathaus an die Nordstädter weitergeben. Auch im Jahre 1999 gab es, wie in den Vorjahren, wieder zahlreiche Aktivitäten, die wie immer hervorragend organisiert und von allen großartig angenommen wurden. Traditionsgemäß nahm der Nordstädtische Bürgerverein im Jahre 2000 wieder mit einem eigenen Wagen am Rosenmontagszug teil. Das Kinderfest im Juni wurde dank fleißiger Spender von Sach- und Geldspenden und vieler fleißiger Helfer besonders erfolgreich. Im Herbst wurde unser Vereinslokal „Zum Bären“ geschlossen und wir wechselten zur Gaststätte “Zur Schmiede“.
Das Jahr 2001 verlief wie gewohnt. Zusätzlich zu den normalen jährlichen Aktivitäten wurden im September ein Herbst- und Kartoffelfest und im Dezember ein Weihnachtsbasar auf dem Moltkeplatz abgehalten. Das Vereinsleben im Jahr 2002 wurde wieder von allen Beteiligten in gewohnter Weise gestaltet. Hervorzuheben ist, dass die Mitglieder des Nordstädtischen Bürgervereins spontan eine Spendenaktion zu Gunsten der Hochwassergeschädigten in den östlichen Bundesländern durchführten. Dadurch konnte eine Spende in Höhe von 1.000 € zum Wiederaufbau des Kindergarten Jeßnitz beigesteuert werden. Bei der Jahreshauptversammlung 2003 kam es nur zu zwei personellen Veränderungen. Im Jahre 2004 konnte der Vorstand sich in Ruhe der Vereinsarbeit widmen. Die Stadt Velbert veranstaltete am 24.04.2004 den ersten Dreck-Weg-Tag. So wurden etliche Mitglieder aktiv und reinigten mühevoll den Bahndamm im Bereich der Brücke Hohenzollernstraße Richtung Talstraße. Auch an der Auftaktveranstaltung der Ehrenamtsbörse 2004 im Forum nahm der Nordstädtische Bürgerverein mit einem eigenen Stand teil. Die Besucher des Standes konnten sich anhand von Fotos, Zeitungsausschnitten etc. und über einen eigens für diese Veranstaltung entworfenen Flyer über das Vereinsleben in den letzten 30 Jahren informieren. Die Jahreshauptversammlung fand 2005 im Restaurant Flora statt. Der gesamte geschäftsführende Vorstand wurde wiedergewählt. Der Überschuss des Weihnachtsbasars wurde an die Tsunamihilfe gespendet. Da der Rosenmontagszug wegen einer Sturmwarnung ausfiel, wurde die für Karneval gesammelte Summe an eine Diabetesklinik überwiesen. Im Jahr 2006 wurden mit Hardy I. (Lanfers) und Beate II. (Strathmann) wieder Mitglieder des Nordstädtischen Bürgervereins das Prinzenpaar. Der gesellige Teil der Jahreshauptversammlung 2006 im Restaurant Flora stand diesmal nicht im Zeichen des Karnevals sondern unter dem Motto „Frühlingsfest“
Auf der Jahreshauptversammlung 2007 im Gemeindesaal der Ev. Kirchengemeinde konnte Bernd Hofius unseren Ehrenvorsitzenden Heinz Schneckmann zu seiner 40jährigen Vereinszugehörigkeit gratulieren. Bei der Wahl des Vereinslokals erfolgte ein Wechsel zur Gaststätte “Zum Bären“, wo dann auch die Monatsversammlungen durchgeführt wurden. Vorstandssitzungen fanden hingegen“ in der Gaststätte „Clemens“ auf der Höferstraße statt. Seit Januar trafen sich Samstag für Samstag einige Unentwegte, um mit geschickten Händen zwei Karnevalswagen für den Rosenmontagszug herzurichten. Mit diesen beiden Wagen und einer Fußtruppe war der Nordstädtische Bürgerverein wieder gut beim Umzug vertreten. Auf dem ehemaligen Gelände der Gießerei Beer entstanden die ersten Häuser. Auch ein lang ersehnter Supermarkt für die Nahversorgung wurde gebaut. Im Rahmen eines Nachbarschaftsfestes wurde im Oktober mit dem Abriss des ersten Hochhauses im Nordpark begonnen. Geänderte Mieterstrukturen hatten zu einer hohen Leerstandsquote geführt mit der Folge, dass sich hier ein sozialer Brennpunkt entwickelt hatte. Es sollte aber noch fünf weitere Jahre dauern, bis auch der letzte „Riese“ dem Bagger zum Opfer fiel. Die 80jährige Jubiläumsfeier fand am 20. Oktober im Gemeindesaal der Ev. Kirche statt. Vormittags war eine Matinee für geladene Gäste. Nach dem Ende des offiziellen Teils sorgten fleißige Helfer schnell für eine Erweiterung der Bestuhlung. Am Abend fanden sich die Mitglieder und Freunde des Bürgervereins ein und erfreuten sich am gelungenen Rahmenprogramm. Das Jahr 2008 begann mit einer außerordentlichen Mitgliederversammlung. Drei Vorstandsmitglieder waren aus persönlichen Gründen ausgeschieden. Die vakanten Positionen wurden kommissarisch bis zur Neuwahl in 2009 besetzt.
Im August starteten 10 Teams zur traditionellen Autorallye. Für diese Veranstaltung hatte Heinz Schneckmann einen Wanderpokal gestiftet. Die im Vorjahr kommissarisch gewählten Vorstandsmitglieder wurden, wie der übrige Vorstand, auf der Jahreshauptversammlung im Februar 2009 bestätigt. Mit der Neueröffnung des Penny-Marktes im Juli wurde eine Versorgungslücke in der Nordstadt geschlossen. Bei der letzten Monatsversammlung „Im Bären“ berichtete der Landtagsabgeordnete Marc Ratajczak über seine Arbeit im Landtag. Die Gaststätte „Zum Bären“ wurde zum Jahresende geschlossen. Trotz eisigem Wind und Schneesturm trafen sich wenige Tage vor Weihnachten dick vermummt die Standhaften zum Weihnachtstreff auf dem Moltkeplatz. Die erste Monatsversammlung 2010 fand in der Gaststätte „Franky’s“ in der Höferstraße statt. Die Gaststätte „Franky’s“ war nun das neue Vereinslokal. Da donnerstags Ruhetag war, wurde die Monatsversammlung auf den Mittwoch verlegt. Einige „Unermüdliche“ hatten an mehreren Wochenenden an dem Karnevalswagen gewerkelt. Trotz minimalem Kostenaufwand belegte der Wagen des Nordstädtischen Bürgervereins den 3. Platz. Mitte April fuhr der Bürgerverein auf Einladung des Landtagsabgeordneten Marc Ratajczak zum Landtag nach Düsseldorf. Public Viewing gab es beim Kinderfest und Bürgertreff im Juli. Fußballbegeisterte konnten auf einer großen Leinwand das WM-Spiel um Platz 3 verfolgen. Zur Monatsversammlung September übernahm Bernd Hofius nach einigen Monaten krankheitsbedingter Abstinenz wieder den Vorsitz. Er berichtete von einer Umgestaltung des Moltkeplatzes. Diese Umgestaltung blieb bis zuletzt seine Herzensangelegenheit.
Ein Großereignis im Jahr 2011 war die Einweihung des Freizeitparks am 7. Mai. Bernd Hofius stellte den Namen „Freizeitpark Nordstadt“ vor, der von einer Jury aus vielen Einsendungen ausgewählt worden war. Bernd Hofius hatte einen komplett eingerichteten Imbisswagen für den Bürgerverein angeschafft, der bei der Einweihungsfeier zum ersten Mal zum Einsatz kam. Der Wagen war mit der Aufschrift „NORDSTADT immer in BEWEGUNG“ versehen. Schon am 16. Juli war mit der Eröffnung des Panorama-Radweges das zweite Großereignis in der Nordstadt zu verzeichnen. Auch hier war der Bürgerverein mit seinem neuen Imbisswagen zur Versorgung der Gäste im Freizeitpark Nordstadt vertreten. Am 28. Januar 2012 verstarb der langjährige 1. Vorsitzende und Ehrenvorsitzende Heinz Schneckmann. Beim Kinderfest und Bürgertreff im Juli kam der neue Imbisswagen wieder zum Einsatz. Der Schwerpunkt des Kinderfestes hatte sich gewandelt. Er lag jetzt darin, auch Kinder aus sozial schwachen Familien mit einzubeziehen, die besonders aus dem Nordpark und den Asylantenwohnungen in der nahe gelegenen Talstraße kamen. Im August war der neu gewählte Landtagsabgeordnete Volker Münchow zu Gast. Mit einem Nachbarschaftsfest im September wurde der Rückbau des letzten Hochhauses im Nordpark begonnen. Nach längerer Abstinenz im Internet hatte der Bürgerverein wieder einen sehr ansprechenden und lebhaften Auftritt. Die Homepage hatte Susanne Nüsser in Fleißarbeit erstellt. Die Sanierung der Asylantenunterkünfte wurde abgeschlossen. Die Wohnqualität in der Talstraße hatte sich durch diese Maßnahme erheblich verbessert. Im Juli fand zum letzten Mal das Kinderfest und der Bürgertreff auf dem „ALTEN“ Moltkeplatz statt. Der Bürgerverein beteiligte sich Anfang Dezember am zweitägigen Weihnachtsbasar des DRK.
Eine Woche später fand die Weihnachtsfeier im Saal der Johanniskirche statt, da das Gemeindehaus Oststraße einer Neubebauung weichen musste. Die Jahreshauptversammlung 2014 fand erstmals im Tanzsportzentrum Friedrich-Ebert-Straße statt. Im März begrüßte Bernd Hofius zum ersten Mal die zahlreich erschienenen Mitglieder im Saal des „Brauhaus Alter Bahnhof“ an der Güterstraße. Nach der Schließung der Gaststätte „Franky’s“ wurde dies nun der neue Versammlungsort des Bürgervereins. Am Wochenende vor dem geplanten Umbaubeginn des Moltkeplatzes fand ein Baustellen-Kinderfest statt. Leider begannen die Bauarbeiten mit einer großen zeitlichen Verzögerung. Bei der Vorstandswahl 2015 gab es einen Generationswechsel in der Führung. Bernd Hofius, oft auch als „heimlicher“ Bürgermeister der Nordstadt bezeichnet, hatte aus Altergründen nicht mehr für das Amt des 1. Vorsitzenden kandidiert. Marc Ratajczak, bisheriger Schriftführer, wurde einstimmig zum 1. Vorsitzenden gewählt. Bernd Hofius wurde von der Mitgliederversammlung zum Dank und als Anerkennung und in Würdigung seiner jahrzehntelanger Mitgliedschaft, seiner herausragenden Leistung, seinem unermüdlichen Einsatz als 1. Vorsitzender zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Der Bürgerverein verdankt ihm auch die lange Zeit der zur Verfügung gestellte Logistik und Lagermöglichkeit der Vereinsmaterialien. Bernd Hofius konnte auf eine 45-jährige Mitgliedschaft zurückblicken und war 20 Jahre 1. Vorsitzender des Nordstädtischen Bürgervereins. Mit dem 1. Vorsitzenden Marc Ratajczak und dem 2. Vorsitzenden Michael Schmidt hat der Bürgerverein wieder zwei Ratsmitglieder im Vorstand. So erhalten die Nordstädter weiterhin aktuelle Informationen aus dem Rathaus aus erster Hand.
Lange verfolgte Bernd Hofius das Ziel, den Moltkeplatz vollkommen neu zu gestalten. Er hatte alle möglichen Hebel in Bewegung gesetzt, um diesen Plan zu verwirklichen. Am 9. Mai war es nun soweit. Der „NEUE“ Moltkeplatz wurde in einem festlichen Rahmen eingeweiht. Der 1. Vorsitzender Marc Ratajczak hatte in der Pressekonferenz erklärt, dass es Ziel der Komplettsanierung war, den Moltkeplatz wieder zu einem schönen, attraktiven Treffpunkt zu gestalten, damit auch in Zukunft viele weitere Feste und Veranstaltungen dort stattfinden können. Eine dreitägige Einweihungsfeier des Bürgervereins mit einem tollen Programm rundete die Einweihung ab. Das Materiallager musste kurzfristig geräumt werden. In der Talstraße wurde eine neue Lagermöglichkeit gefunden. Auch der Stellplatz für den Imbisswagen wurde dem Bürgerverein gekündigt. Daraufhin wurde der Imbisswagen verkauft. Durch die frühe Karnevalszeit 2016 fand bereits Ende Januar die Jahreshauptversammlung statt. Marc Ratajczak konnte zu dieser Veranstaltung auch unseren Bürgermeister Dirk Lukrafka und unseren Alt-Bürgermeister Heinz Schemken begrüßen. Statt zur „normalen“ Monatsversammlung traf sich der Bürgerverein im April zu einer Führung durch das neue Schmuckstück Bürgerhaus Langenberg. Im November fand die Monatsversammlung im Rathaus statt. Die Arbeitsgemeinschaft der Velberter Bürgervereine hatte zum Gespräch mit dem Bürgermeister und Verwaltungsmitarbeitern eingeladen. Schon wenige Tage später führte der Gänsemarsch durch den „neuen“ Nordpark zum „Brauhaus Alter Bahnhof“.
Wieder ging ein ereignisreiches Jahr zu Ende.