Unter diesem Titel präsentierte der ehemalige Ratsherr Manfred Bolz, eine Foto-Galerie und startete mit einem Luftbild der Velberter Innenstadt rund um die Kirche St. Marien, so wie es bis in die 70er Jahre aussah. Zu sehen waren Fabrikgebäude und speziell Gießereien mit ihren rauchenden Schloten, unmittelbar neben den Geschäfts-und Wohnhäusern. Im Abstand von ca. 100 Metern rund um die Kirche existierten ca. 12 solcher Dreckschleudern.
Der oft gehörte Spruch „Früher war alles besser“ ist damit zum großen Teil entkräftet.
Der perfekte Hobbyhistoriker Bolz gestaltete die Präsentation nach dem Motto „Früher und heute“, d.h. er zeigte zunächst die Ansichten bestimmter Straßenabschnitte, Gebäude und Plätze aus früheren Zeiten und bezog die Nordstädter ein zu raten, um welchen Standort es sich jeweils handelte. Zur Auflösung wurde dann anschließend die Bezeichnung des Standorts und ein Foto der derzeitigen Ansicht gezeigt. Auf diese Art und Weise entwickelte sich eine lebhafte Diskussion.
Manfred Bolz würzte die Ansichten der Gebäude und Ortsteile mit Berichten, Kommentaren und Anekdoten, die er sich bei seinen umfangreichen Recherchen im Velberter Stadtarchiv und durch Gespräche mit Zeitzeugen im Laufe der Jahre erworben hat. Besonders interessant für die Nordstädter waren die Ansichten aus ihrem Stadtviertel, z.B. das alte Schwimmbad Bernsmühle im Hefel und rund um den Moltkeplatz, bevor der Bau der Autobahn in den 70er Jahren dieses Viertel vollkommen veränderte.
Zum Schluss seien folgende Besonderheiten aus dem reichhaltigen Fundus von Manfred Bolz genannt:
Die bereits im 19. Jahrhundert gebaute Straßenbahn von Neviges über Velbert nach Heiligenhaus konnte aufgrund der eingeschränkten Elektrizitäts-Versorgung nur bis Heiligenhaus elektrisch befahren werden. Zur Weiterfahrt nach Hösel über die verlegten Schienen musste eine Dampflok eingesetzt werden. Kommentar eines Nordstädters: “Wenn das mal nicht eine Tagesfahrt bedeutet hat!“
Die Postkarte wurde zum ersten Mal im Jahre 1865 im damaligen Preußen in den Verkehr gebracht. Die Motive bestanden aus kunstvollen Zeichnungen und Malereien. Um dennoch das Briefgeheimnis für vertrauliche Mitteilungen zu bewahren, wurden heimlich kurze, prägnante Hinweise, Liebesgrüße und Verabredungen unter der Briefmarke geschrieben.
Die Nordstädter danken Manfred Bolz für seinen höchst interessanten Vortrag und freuen sich schon heute auf eine Fortsetzung.
Klaus Pingsmann
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