Wiesbaden, die Landeshauptstadt von Hessen, war das Ziel der Jahresreise des Nordstädtischen Bürgervereins. Obwohl die Anfahrt nicht sehr lange dauerte, waren von den unterschiedlichsten Mitreisenden Vorträge vorbereitet, die alle Lachmuskeln bereits am frühen Morgen aktivierten, eine Lachsalve folgte der nächsten und im Nu waren wir in Wiesbaden. Bedingt durch ein straffes Programm, war für ein ausgiebiges Mittagessen wenig Zeit. Nun wissen aber 41 Leute, wie lecker „Filet im Darm“ schmeckt, als Dreigangmenü mit Senf und Toast. Busfahrer Walter steuerte nicht nur den Bus sicher über die Straßen, sondern bewies sich mit obigem Mahl noch als „fast-Sterne-Koch“.
Die prächtigen Fassaden in Wiesbaden zeugen von unendlichem Reichtum in den frühen Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Dank der zahlreichen Heilquellen und des mondänen Lebens in der Stadt fuhren Kaiser, Könige und alles was Rang und Namen hatte, dorthin zur Kur. Das war dann keine dreiwöchige Reha wie heutzutage, sondern wurde auf mehrere Monate ausgedehnt. Man wusste schon früh, wie man das Leben angenehm genießen konnte. Mit den goldenen fünf Türmen leuchtet die russisch-orthodoxe Kirche in der Sonne. Der Herzog von Nassau ließ sie in Gedenken an seine viel zu früh verstorbene Frau, der russischen Prinzessin Elisabeth und sein Kind erbauen. Diese Kirche sowie der daneben liegende Friedhof sind russischer Grund und Boden mitten in Wiesbaden. Nach kurzem Spaziergang, brachte uns die Nerobergbahn auf den 245 m hohen Neroberg und ein herrlicher Ausblick auf eine Stadt mit sehr vielen Grünanlagen lag vor uns.
Erfahrungsgemäß wählt Hunau-Reisen bei seinen Angeboten Hotels, die direkt im Zentrum des Reiseziels liegen. Das ****Mercure-Hotel bot ein ansprechendes Ambiente und die Lage ermöglichte kurze Wege in die Innenstadt. Der Wochenmarkt mit vielen Leckereien konnte ausgiebig erkundet werden, die Marktkirche besucht werden und da der Himmel alles das an gutem Wetter bot, was noch auf Lager war, war auch die Stimmung auf einem Höhepunkt.
In Wiesbaden-Biebrich schlägt das Herz des Stammsitzes der Sektkellerei Henkell. Deren Geschichte beginnt 1832 bei Adam Henkell. Erst gründete er eine Weinhandlung in Mainz, ausschließlich für französische Weine. Angetrieben von seiner Experimentierfreudigkeit und dem Gedanken, das Beste aus zwei Welten miteinander zu verbinden, kreierte er dann 1856 eine völlig neue Komposition aus französischer Cuvée- und deutscher Handwerkskunst: Henkell Trocken. Die prickelnde Köstlichkeit war früher nur den Reichen und Schönen vorbehalten. Doch man wollte auch dem einfachen Bürger den Genuss gönnen und kam das Unternehmen vor rund 80 Jahren auf die Idee, eine kleine Version, einen „Pikkolo“ abzufüllen. Diesen „Piccolo“ genießen wir auch heute sehr gerne und die veränderte Schreibweise tut dem Genuss keinen Abbruch. Bei einem lustigen Umtrunk war viel über die Produktionsmöglichkeiten, die große Palette der diversen Marken u.v.m. zu erfahren. Einkäufe wurden ebenfalls getätigt, denn der Bus hat ja einen großen Kofferraum.
Rhein in Flammen - Das Original findet traditionsgemäß am dritten Samstag im September in St. Goarshausen und St. Goar statt. An den Rheinufern, auf den Höhen, auf Burg Rheinfels sowie auf zahlreichen Schiffe erleben die Menschen ein einzigartiges Feuerwerksspektakel im romantischen Mittelrheintal. Die Nordstädter auf der MS Rheinfantasie mittendrin, gestärkt mit einem leckeren Abendessen. Bedingt durch das Niedrigwasser des Rheins kam das Schiff verspätet an der Anlegestelle an. Das ließ nicht nur den Umsatz des dortigen Eissalons steigen, sondern mit der „flüssigen“ Entschädigung, jeweils eine Flasche Sekt pro Tisch, war die Wartezeit schnell vergessen. Obwohl man meinte, halb Deutschland wäre unterwegs, kam unser Busfahrer bei der späteren Rückfahrt zügig voran, der laut/lustige Gesang in den unterschiedlichsten Stimmlagen diente vermutlich als Treibstoff.
Am Sonntag hieß es „Rückreise“, mit Stopp am Nürburgring.
Mit dem gerade laufenden „GRIP –Motorevent“ erlebten die Nordstädter ein Autorennen live, nahmen staunend Einblick hinter die Kulissen, vorbei an aufgemotzten Autos, standen vereinzelt auch mal auf dem Siegertreppchen und genossen den Weitblick von der oberen Terrasse, vor allem mit Sicht auf die Burgruine Nürburg. Besser hätte der Abschluss der Wochenendreise nicht sein können, zumal alles noch mit einem sonnigen Wetter abgerundet wurde.
„Hunau-Reisen“ aus Bödefeld im Sauerland ist seit 2018 unser perfekter Reisepartner. Ein unschlagbares Preis-Leistungsverhältnis, erfahrene Fahrer, die nicht nur sicher den Bus steuern, sondern alles das übernehmen, was wir als Ehrenamtliche nicht erreichen. Mit einer Werbeanzeige unterstützt Hunau-Reisen außerdem den Fortbestand den „Velberter Bürger“. Unser Fahrer Walter war von dem gebotenen Arrangement der „Freunde des Nürburgringes“ ebenfalls begeistert und wäre natürlich am liebsten mit seinem 15 m-Bus eine Runde auf der Rennstrecke gefahren. Im gemäßigten Tempo versteht sich. Außerdem machte er deutlich, dass er solch eine lustige, aber auch harmonische Gruppe noch nie auf seinen Reisen hatte.
Die Reisenden des Nordstädtischen Bürgervereins kamen bestückt mit vielen Erlebnissen und vermehrten Lachfalten im Gesicht wieder am Moltkeplatz an. Ja, richtig erkannt, so sind sie, die Nordstädter, frei nach Charlie Chaplin: „Jeder Tag an dem Du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.“
An diesen drei Tagen haben wir nichts verloren…..
Anneliese Klewer
Ort: Wiesbaden
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