Unter diesem Motto steht der Dokumentarfilm, den die Velberter Freunde Elmar Zielke und Frank Jannusch produziert haben und anläßlich der Monatsversammlung des Nordstädtischen Bürgervereins in der Bürgerstube präsentierten.
In den Kataster-Unterlagen der Stadt Velbert hatte diese Straße vor ca. 200 Jahren noch keinen eigenen Namen und wurde lediglich an den beiden Dorfausgängen als Straße nach Werden bzw. Straße nach Elberfeld bezeichnet. In dem damals rund 740 Einwohner zählenden Dorf waren nur ca. 400 Meter der Straße gepflastert, so daß man sich vorstellen kann, wie mühsam es für die Kohlentreiber aus Essen war, ihre Ladung per Pferd zu den eisenverarbeitenden Betrieben in Solingen zu transportieren. Die Bewohner der kleinen Gemeinde waren jedoch schon damals sehr geschäftstüchtig und versorgten die Durchreisenden mit Getränken und Proviant in 46! Gaststätten.
Erst im Jahre 1877, nachdem die Einwohnerzahl sich auf ca. 8800 mehr als verzehnfacht hatte, wurde die Straße als Essen-Solinger-Str. gekennzeichnet. Nun nahm die Stadt Velbert eine rasante Entwicklung mit der Einführung der Niederberg-Eisenbahn für den Personen-und Güterverkehr im Jahre 1889 und der der Bergischen Straßenbahn von Elberfeld über Neviges nach Velbert und Werden im Jahre 1899.
Als im Jahre 1888 der beliebte Kaiser Friedrich III verstarb, entschieden sich die Velberter ihre Hauptstraße in Friedrichstraße umzubenennen.
Im Jahre 1890 summierte sich die Einwohner-Anzahl auf 13900 und entlang der Friedrichstraße blühte der Handel auf mit: 35 Textil- und Bekleidungsgeschäften, 7 Seifen- und Parfümeriegeschäften, 23 Möbel-,Öfen-, Tapeten-, und Porzellangeschäften, 6 Metzgereien, 12 Bäckereien und 5 Hotel-Betrieben.
Ein zentraler Punkt der Straße war und ist auch heute noch die Alte Kirche, die im Jahre 1769 eingeweiht wurde und auf dem Fundament der aus dem 11. Jahrhundert stammenden Ida-Kapelle errichtet wurde.
Im Jahre 1908 wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung das Denkmal des Kaisers Friedrich III am heutigen Karrenberg-Platz eingeweiht. Der Bürgermeister Tweer hielt die Einweihungs-Rede und ein 400 Mann starker Gesangsverein untermalte eindrucksvoll die Veranstaltung.
Nach der Machtübernahme der NSDAP in Deutschland Anfang 1933 begannen auch in Velbert die Aufmärsche der SA-Truppen das Stadtbild zu bestimmen mit Hakenkreuzfahnen etc. Die unabhängige Velberter Morgenzeitung wurde durch den parteigesteuerten Velberter Beobachter ersetzt.
Die Geschäfte der jüdischen Einzelhändler Hugo Elias und Fritz Aaron auf der Friedrichstraße standen im Visier der Nazis und wurden zum Boykott aufgerufen. Der Kaufmann Elias gab das Geschäft im Jahre 1936 gezwungenermaßen auf und das Geschäft Aaron ging in der Progromnacht 1938 in Flammen auf.
Nach dem 2. Weltkrieg begann in den 50er Jahren auch in Velbert das Wirtschaftswunder zu wirken und die Schloß-und-Beschlag-Industrie sowie die Gießereien boten nicht nur den Velbertern sondern auch Tausenden Pendlern aus dem Ruhrgebiet Lohn und Arbeit. In der Friedrichstraße pulsierte das Leben mit zahlreichen Geschäften und Gaststätten sowie gut besuchten Kinos.
Die weitere Entwicklung der Friedrichstraße in den Jahren 1970 bis heute ist den meisten Lesern des Velberter Bürgers aus eigenem Erleben bekannt und würde noch viele Seiten füllen. Ein Tipp: sehen Sie sich die zwei Teile des Doku-Films auf YouTube im Internet an.
Im Jahre 2023 besteht die Friedrichstraße nunmehr unter dieser Bezeichnung seit 135 Jahren!
Klaus Pingsmann
< Dezember 2023 | Januar 2024 | Februar 2024 > | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
Montag | Dienstag | Mittwoch | Donnerstag | Freitag | Samstag | Sonntag |
1
|
2
|
3
|
4
|
5
|
6
|
7
|
8
|
9
|
10
|
11
|
12
|
13
|
14
|
15
|
16
|
17
|
18
|
19
|
20
|
21
|
22
|
23
|
24
|
25
|
26
|
27
|
28
|
29
|
30
|
31
|
|
|
|
|