Monatsversammlung mit Vortrag zum Thema Stadtentwicklung Velbert

Das Thema Stadtentwicklung versprach durchaus interessant zu werden. Wann bekommt man schon Informationen zu diesem Thema aus erster Hand?


24 Mitglieder hatten sich eingefunden und es hat sicher keiner sein Kommen bereut. Nachdem sich alle gestärkt und den Durst gelöscht haben (bewirtet in bewährter Weise vom Team der Bürgerstube), hat unser Vorsitzender Michael Schmidt die Monatsversammlung mit ein paar einführenden Sätzen eröffnet.


Für den Vortrag „Stadtentwicklung Velbert“ konnte kein geringerer als unser Stadtbaurat und Beigeordneter für Stadtentwicklung Jörg Ostermann gewonnen werden. So konnte man erwarten, Informationen aus erster Hand und berufenem Munde zu erhalten. Und vorweggenommen, unsere Erwartungen haben sich durchaus erfüllt. Nachdem sich Herr Ostermann vorgestellt und seinen beruflichen und persönlichen Werdegang kurz umrissen hat, ging’s auch gleich los.


Herr Ostermann, aus dem Lipperland stammend und seit 6 Jahren in Velbert ansässig und im Bauamt tätig, konnte mit sehr fundiertem Wissen über Geschichte und Neuzeit und der damit einhergehenden Entwicklung aufwarten.

In gekonnt lockerer Art, untersetzt mit vielen Bildern und Hintergrundinformationen hat er vermittelt was war, was ist und was sein oder werden soll.


So hat auch manch ein Mitglied persönliche Berührungspunkte und Erlebnisse mit der Stadtentwicklung entdeckt, was in Fragen bzw. Redebeiträgen zum Ausdruck kam. Vorgestellt wurden u. a. Vorhaben, die mit großem Erfolg umgesetzt wurden bzw. die in Arbeit oder in Planung sind.

Hier einige Highlights:

  • Umbau und Eröffnung des Forums, sicher ein Meilenstein in der jüngeren Geschichte der Velberter Stadtentwicklung
  • Neugestaltung Platz am Offers
  • Platz vor dem „Café‘ Extrablatt“ (früher Roter Schirm) und das Café‘ Extrablatt selbst, was sich zu einem beliebten Treffpunkt gemausert hat und nicht mehr weg zu denken ist.
  • Hotelprojekt Jupiterstr. mit 107 Zimmern, welches schon weit fortgeschritten ist. Auf dem Hotel soll es ein Aussichtspunkt geben, wo man sicher einen tollen Rundumblick hat. Wäre schön, wenn’s so kommt.
  • Ehemaliger Hertie Standort, zurzeit noch Brache und keine Lösung in Sicht. So denkt man über eine temporäre Lösung nach. Bisher ohne Ergebnis.
  • Kita-Neubau in der Fontane- und Nordstraße
  • Fertigstellung Neubau Grundschule Grünstr. Wie bei den meisten neu ge-schaffenen oder geplanten Gesellschaftsbauten gibt es hier eine nachhaltige Energieversorgung mit Erdwärme, Photovoltaik. Außerdem Dachbegrünung und Regenwasserversickerung.
  • Sozialer Wohnungsbau der Sahle Wohnen in der Sternbergstr. mit 120 WE
  • Neubau Gesamtschule (6-zügig) in Neviges Am Waldschlößchen, ein € 85 Mio- Projekt für 1200 Schüler und 200 Lehrpersonen.

Wohnungsbauentwicklung ist weiterhin geplant in unterschiedlich fortgeschrittenen Planungsphasen:

  • Poststr./Kaiserstr.
  • Friedrichstr./Bismarckstr. (ehemaliges Fingscheidt-Gelände)
  • Kastanienallee, ehemaliger Sportplatz
  • Fellershof (mit der Erschließung des 22.500 qm großen Geländes ist bereits begonnen worden, ab 2026 werden einzelne Grundstücke in Eigenregie der Stadt Velbert vermarktet) Es handelt sich um eine bevorzugte Lage im Grünen mit fußläufigem Anschluss an Kita, Schule, Supermarkt und dem S-Bahn-Haltepunkt Nierenhof.
  • Weiterhin werden die sogenannten Problembauten (z. B. solche, wie die alte Bürgermeistervilla), welche sich über die Stadt verteilen, weiterbearbeitet, um den Leerstand zu minimieren und das Erscheinungsbild zu verbessern.

Schaffung eines neuen Industriegebietes (Bebauungsplan Großes Feld, endgültiger Beschluss am 25.06.24)

Eine wichtige Aufgabe der Stadt besteht darin, für die Unterbringung geflüchteter  Menschen Vorsorge zu treffen. Die Stadt rechnet mit der Zuweisung von etwa 300  Flüchtlingen pro Jahr. Da die zurzeit genutzten Sporthallen „Am Waldschlößchen“ und „Fontanestraße“ ab 2025 wieder für den Sport genutzt werden sollen, fehlen nach den Berechnungen der Stadt im Dezember 2025 Unterbringungsplätze für rund 510 Personen. Dieses Unterbringungsproblem lässt sich nach Ansicht der Verwaltung nur durch die Errichtung von Großunterkünften für ca. je 200 Personen lösen, und zwar mit zwei Containerunterkünften und einer festen Baumaßnahme. Hierfür stehen verschiedene Standorte zur Auswahl. Die endgültige Entscheidung über die Ausführung der Baumaßnahmen und der Standorte soll in der Ratssitzung am 25.6.2024 getroffen werden. Herr Ostermann, der auch für das Stadt-Marketing zuständig ist, wies darauf hin, dass der Zusammenschluss der seinerzeit selbstständigen Gemeinden Velbert, Langenberg und Neviges nach einem Beschluss der Landesregierung zum 1. Januar 1975 realisiert wurde und somit steht im nächsten Jahr ein 50-jähriges Jubiläum an, welches gebührend gefeiert werden soll. Die Vorbereitungen hierzu sind bereits in Arbeit.
Die Auflistung hat natürlich nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Weitere wichtige Vorhaben sind angedacht oder in Planung, welche hier keine Erwähnung finden.

Jürgen Wawra/Klaus Pingsmann

Ort: Restaurant Bürgerstube, Kolpingstr.

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