Monatsversammlung mit Vortrag Radverkehrs-Konzept der Stadt Velbert

Unter diesem Titel stand der Vortrag des Abteilungsleiters der Technischen Betriebe Velbert, Herr Arnd Sulimma, anlässlich der Monatsversammlung des Nordstädtischen Bürgervereins in der Gaststätte Bürgerstube. Herr Sulimma ist unter anderem zuständig für die Radverkehrsplanung und berichtete ausführlich über den Stand der bisherigen und zukünftigen Aktivitäten.
Ausgehend von einer Erhebung im Jahre 2013, worin festgestellt wurde, dass der Freizeit-und Berufsverkehr in Velbert zu 64% mit dem Auto, zu 10% mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln, zu 24% zu Fuß und nur zu 2% mit dem Fahrrad erfolgt, beschlossen die Verantwortlichen der Stadt geeignete Maßnahmen zu treffen, um den Fahrrad- Verkehrsanteil auf mindestens 5% in naher Zukunft zu steigern.

Mit dem Bau des Panorama-Radweges niederbergbahn im Jahre 2011 konnte erstmalig eine steigungsarme Radverkehrsstraße realisiert werden. Seitdem entdecken immer mehr Bürger das Radfahren wieder für sich. Das beschränkt sich jedoch in weiten Teilen auf den Freizeitverkehr. Dies ist unter anderem dadurch bedingt, dass die Trasse in einem Bogen um die Innenstadt verläuft und somit zwar einige Industrie-Standorte und Freizeit-Einrichtungen gut angebunden sind, jedoch die Anbindung der innerstädtischen Ziele, Schulen und wesentlichen Gewerbe-standorte noch Verbesserungspotential bietet, um die Radtrasse auch für den Alltagsverkehr attraktiver zu gestalten. Somit ist es das Hauptziel der Radwege-förderung, diese bisher nur schlecht angebundenen Einrichtungen besser an den Panoramaweg anzubinden und Infrastrukturen zu schaffen, die das alltägliche Radfahren vereinfachen und attraktiver gestalten.
Ein Baustein, neben den anderen Projekten, die auf den Weg gebracht werden, soll das Projekt „Die letzte Meile“ sein. Es folgt dem Gesamtziel, die Angebote für Radverkehr zu erhöhen und sicheres Fahren zu ermöglichen.Im Rahmen dieses Förderprojekts, welches durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird, sollen die folgenden Maßnahmen umgesetzt werden:

  • Bau einer Radbrücke über die Güterstraße, hierzu soll der Auftrag zur Erstellung noch in diesem Monat vergeben werden
  • Bau einer Radfahrrampe zum Parkplatz Ostumer Weg. Die Arbeiten sind bereits so gut wie abgeschlossen
  • Bau eines 2-Richtungs-Radwegs auf der Talstraße
  • Bau eines kombinierten Radwegs/Gehwegs auf der Metallstraße
  • Bau eines 2-Richtungs-Radwegs auf der Industriestraße
  • Bau eines Verbindungs-Radwegs zwischen Metallstraße und Industriestraße
  • Anbindung an das Schulzentrum Birth

Für diese Maßnahmen im Gesamt-Erstellungswert von ca. € 3,8 Mio. wurde ein Förderbetrag in Höhe von € 2,5 Mio. bewilligt. Abschluss der Arbeiten bis Ende 2025.
Neben den geschilderten Maßnahmen unter dem Programm „Die letzte Meile“ sind folgende sonstige Aktivitäten bereits realisiert worden bzw. in Planung befindlich:

  • Umgestaltung Willy-Brandt-Platz mit der Umfahrung über die Mettmanner Straße. Optimierung der Radwegeführung, Anlegung des Radwegs entlang der Berliner Straße. Fertigstellung ist erfolgt.
  • Umbau Verkehrsknoten am Berg Heiligenhauser/Park/Jahnstraße bereits abgeschlossen im Juni 2024 mit einem Kostenaufwand von ca. € 1,05 Mio. Resultat: wesentlich verbesserte Führung des Radverkehrs an dieser stark befahrenen Kreuzung.
  • Neugestaltung Radweg Deilbachbahn in Langenberg. Hier ist eine Verbindung von Langenberg nach Essen-Kupferdreh geplant in Zusammenarbeit mit der Stadt Essen.
  • Radwegs-Verbindung entlang der B224 von Velbert-Nord nach Essen-Heidhausen als straßenbegleitender Radweg. Eine Ko-Operation mit der Stadt Essen wurde bereits vereinbart.
  • Radweg Birkental als naturnahe Verbindung zwischen Velbert-Mitte und Langenberg. Der Förderantrag ist gestellt, kalkulierte Kosten ca. € 2,0 Mio.
  • Umgestaltung innerstädtischer Radverkehrsweg als Attraktivitäts-Steigerung im Bereich Sternberg/Offerstraße, Volumen ca. € 2,5 Mio.
  • Neuer Kreisverkehr an der Einmündung der Talstraße in die Bahnhofstraße, Verbesserung des Abbiegens und des Übergangs für Radfahrer, noch im Planungs-Stadium für eine Fertigstellung in ca. 3-4 Jahren
  • Erstellung von verschließbaren Radboxen, mit dem System „Dein Radschloß“ zunächst für den ZOB Velbert-Mitte und Bahnhof Langenberg.

Ein Highlight ist die nun beschlossene Ausleuchtung des Panorama-Radwegs auf der kompletten Länge der Velberter Strecke über ca. 8 Km. Bislang waren nur ca. 800 m auf der Höhe Obi ausgeleuchtet. Es sollen ca. 200 Lichtpunkte in durch-schnittlich 40m Abstand erstellt werden und zwar kostengünstige LED-Leuchten, wobei die Solar-Module sich in der Verkleidung der Masten befinden. Somit entfällt die Notwendigkeit der Verlegung von Erdkabeln, was eine Einsparung von ca. € 1,0 Mio. bedeutet. Die Leistung wird bei jeder Wetterlage und Saison vom Hersteller garantiert. Der Gesamt-Aufwand beläuft sich auf ca. € 2,4 Mio.

Zahlreiche weitere Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität des Radfahrens in unserer Stadt werden fortlaufend angedacht und Zug um Zug realisiert.

Klaus Pingsmann

Ort: Restaurant Bürgerstube, Kolpingstr.

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