Einen Tag vor der seit Anfang des Jahres geplanten Reise des Nordstädtischen Bürgervereins lagen die Nerven der Organisatoren und die der Reisenden blank. „Reisewarnung für Nord- und Südholland“ – nein, Maastricht liegt in der Provinz Limburg – wir können fahren! Ein direkter Kontakt von Friedel Knipschild zum niederländischen Konsulat brachte Entwarnung. So wartete der mit den vorgegebenen Hygiene und Abstandsvorschriften ausgestattete Bus von Hunau-Reisen am Moltkeplatz, um mit 33 mutigen Reiselustigen in Richtung Aachen, Maastricht und Lüttich zu starten. Über geringfügige Veränderungen des ursprünglichen Ablaufs waren alle informiert, ein Fläschchen Sekt des Veranstalter lockerte die morgendliche Stimmung - aufatmen, der Reisebeginn verlief schon mal sehr gut.
Zum ersten Ziel Aachen ist ja keine Kilometerleistung, doch „Filet im Darm“ oder „Busforelle“ wie die „Dicken Sauerländer“ gerne genannt werden, stärkten alle für den Rundgang durch die Stadt der Printen und Karl dem Großen. Aachen mit seiner historischen Bedeutung wurde von lebhaften Gästeführern gut erklärt und aufgeteilt in zwei Gruppen konnten auch hier die Abstandsregeln eingehalten werden. Wer wollte, genoss vom Riesenrad aus einen Blick über die Dächer von Aachen. Zum Glück war der Kofferraum unseres Reisebusses groß genug, um die Leckereien aus dem Einkauf des Lindt-Fabrikverkaufs aufzunehmen. Ob alles wirklich bis Weihnachten reicht, wie immer wieder erwähnt wurde, ist allerdings fraglich. Für längerfristige Lagerung sind Lindt-Schokoladenprodukte einfach zu köstlich und sicher vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums vertilgt.
Auch das ****NH-Hotel in Maastricht hatte sehr gut vorgesorgt, die Reisegruppe auf Abstand zu bewirten. Mit einem köstlichem Abendessen, netten Gesprächen, Kennenlernen neuer Personen – so ging der erste Tag schneller zur Neige als man glaubte.
Maastricht - eine überschaubare Stadt, die sofort einen einzigartigen, wohlfühlenden Charme versprüht, dem man sich nicht entziehen kann. Alljährlich begeistert der Walzerkönig André Rieu mit seinen Sommernachtskonzerten seine Heimatstadt Maastricht, jedoch 2020 mussten die Musikliebhaber darauf verzichten. Viele Kirchen in Maastricht sind umfunktioniert und werden nicht mehr als Gotteshäuser genutzt. Wer hätte gedacht, dass man nicht zum Beten in eine Kirche geht, sondern, um nach den neuesten Buch-Bestsellern zu stöbern? Eine Flussreise auf der Maas diente den Nordstädtern nach dem interessanten Rundgang zur Erholung, der sich eine Führung durch Brauerei „Maastrichter Maltezer“ anschloss. Junge Bierbrauer haben sich alte Rezepte herausgesucht und sehr ursprüngliche Biere wieder zum Leben erweckt. Hier steht nicht das dicke Bierfass im Vordergrund sondern eine völlig neue Verpackungsmöglichkeit. Die Kunststoffbehälter mit 80 l Fassungsvermögen gewährleisten frisches Bier bis zum letzten Tropfen. Wir haben es ausprobiert, es stimmt, der Umtrunk war perfekt, die unterschiedlichen Biersorten mundeten köstlich.
Die warmen Temperaturen ließen nach dem Abendessen draußen ein gemütliches Beisammensein zu, gespickt mit alten und neuen Witzen, mit Anekdoten aus früheren Zeiten, herzliches, allerdings auch nicht sehr leises Lachen war noch lange in der Abendstimmung zu hören.
Nach zwei Nächten musste morgens der Koffer gepackt am Bus stehen, Lüttich stand auf dem Reiseplan und Monschau ebenfalls. Die 374 Stufen der langen Treppe in Lüttich sind wir nicht hochgestiegen, haben dafür aber von der Stadtführerin viel Aufschlussreiches gehört und gezeigt bekommen. Das letzte Ziel Monschau war nach interessanter Fahrt durch das „Hohe Venn“ schnell erreicht. In Monschau könnte man meinen, dass es Corona nicht gäbe, so viele Menschen genossen die Außengastronomie und den Blick auf die zahlreichen schmucken Fachwerkhäuser. Ein Besuch der Senfmühle wurde kurzfristig abgesagt, dafür zeigten uns die Glasbläser, was man aus Quarzsand, Soda, Kalk, sonstigen Zutaten und 1200 Grad Hitze alles zaubern kann. Die vom Busfahrer Dietmar gesponserte Stärkung mit Kuchen und Kaffee kam gerade richtig und dann hieß es - letzter Einstieg in den Bus und es geht ab in Richtung Heimat.
Wie wir aus den zahlreichen Rückmeldungen entnehmen können, hat allen Mitreisenden die Nordstadt-Tour gut gefallen. Den Organisatoren ebenfalls. Mit 33 Menschen drei Tage unterwegs zu sein und kein böses oder lautes Wort zu hören, dass zeugt schon von einem perfekten Team, von viel Gemeinsinn und Rücksichtnahme auf alles, was gut oder nicht gut war. Ein Lob für die hervorragende Ausarbeitung durch Manuel Rickert von Hunau-Reisen, den erfahrenen Einsatz unseres Busfahrers Dietmar Langer, ja, einfach für alles was uns drei schöne Tage beschert hat, haben Hartmuth Kitzrow und ich an den Reiseveranstalter weitergegeben. Alle Mitreisenden haben Vorsicht walten lassen, um unbeschadet wieder nach Velbert zurückzukommen. Was uns 2021 bringen wird, welche Einschränkungen Corona im nächsten Jahr bieten wird, das müssen wir abwarten. Bis dahin heißt es: gesund bleiben.
Wie schon früher erwähnt: der Nordstädtische Bürgerverein hat „ein wenig geblinzelt“ und sich vorsichtig aus der Pandemie heraus getraut. Mut und Vorsicht haben sich gelohnt und bei dem derzeitigen Anstieg der Corona-Infizierten wäre diese Tour nicht mehr möglich gewesen.
Anneliese Klewer
< Juli 2024 | August 2024 | September 2024 > | ||||
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